Steigende Wohnungseinbruchszahlen
DPolG: Länder müssen endlich ihre Erkenntnisse austauschen
Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) fordert vor dem Hintergrund bundesweit gestiegener Wohnungseinbruchszahlen im Jahr 2015, endlich effektive Maßnahmen zur Bekämpfung auf den Weg zu bringen. DPolG Bundesvorsitzender Rainer Wendt sieht vor allem die Länder am Zug: „Wir brauchen dringend die Einrichtung eines Länderübergreifenden Vorgangsbearbeitungssystems, das recherchefähig sein muss. Es kann nicht sein, dass eine kriminelle Bande eine Reihe von Einbrüchen in Sachsen begeht, dann weiterreist nach Nordrhein-Westfalen und dort niemand bei der Polizei auf Erkenntnisse zuvor begangener Straftaten zugreifen kann. An dieser Stelle verhalten sich die Länder immer noch wie Provinzfürsten.“
Außerdem unterstützt die DPolG den Vorschlag der CDU Hamburg, die Gesetze bei Einbruchskri-minalität so zu verschärfen, dass sie zumindest auf einen Teil der Täter abschreckend wirken. Der oft bei Gerichtsverfahren gegen Einbrecher angewandte minderschwere Fall soll abgeschafft wer-den und dafür der Wohnungseinbruchdiebstahl in den Katalog der schweren Straftaten aufge-nommen werden. Wendt: „Es muss endlich gehandelt werden, sonst bekommen die Bürgerinnen und Bürger den Eindruck, Deutschland fällt unter die Räuber.“
Es muss endlich klar werden, dass Wohnungseinbrüche die Bürgerinnen und Bürger erheblich beunruhigen und für die, die zum Opfer werden, jahrelange psychische Belastungen die Folge sein können. Die Fälle, die aufgeklärt werden, lassen immer häufiger den Schluss zu, dass es sich bei Haus- und Wohnungseinbrüchen um bandenmäßig, organisierte Kriminalität handelt. Reisende, nicht ortsansässige Täter erschweren nicht selten die Ermittlungserfolge. Deshalb brauchen wir dringend eine höhere Aufklärungsquote, denn nur wenn das Entdeckungsrisiko hoch ist, erhöht man den Druck auf die Täter. Dazu gehört auch, neue Ermittlungsinstrumente wie das Predictive Policing einzusetzen, um durch Datenerfassung und –auswertung Strukturen und Verhalten von Kriminellen zu erkennen und vorherzusagen. Angesichts knapper Personalausstattung der Polizei sind wir darauf angewiesen, die Kräfte so gezielt wie möglich einzusetzen.“