Knochenjob Polizist
DPolG fordert weitere Einstellungsoffensiven - Wendt: "Schwacher Staat, keine schwache Polizei!"
Klare Worte zum Zustand des Staates und zu den Auswirkungen auf die Polizei findet der Bundesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), Rainer Wendt, im MDR-Interview und fordert von der Politik ein sofortiges Gegensteuern.
In der Sendung MDR um 11 kritisiert Wendt den unverantwortlichen Personalabbau bei der Polizei und in anderen Bereichen des öffentlichen Dienstes in den letzten Jahren, die Anhäufung von Millionen von Überstunden und die Zunahme von Gewalt gegen Einsatzkräfte.
Von den Menschen wahrgenommene Diebstahl-, Körperverletzungs- und Raubdelikte, organisierte Kriminalität, Rockerkriege und ein schlimmer sich entwickelnder Extremismus führten dazu, dass das subjektive Sicherheitsgefühl der Menschen "im freien Fall" sei, so der Gewerkschaftschef.
Die Politik reagiere immer nur auf bestimmte Sachverhalte; "mit einer Strategie in der Personalentwicklung hat das nichts zu tun", so Wendt unter Hinweis darauf, dass in den letzten 20 Jahren mehr als eine Millionen Stellen im öffentlichen Dienst weggefallen sind und auch in den nächsten Jahren über 700.000 Beschäftigte in den Ruhestand gehen werden. Daher sei jetzt eine große Einstellungsoffensive dringend notwendig.