Einkommensrunde der Länder
Das Vertrauen nicht verspielen
- Foto: Michaela Rehle Jürgen Köhnlein (Landesvorsitzender DPolG Bayern), Rainer Nachtigall (Vorsitzender BBB) u. Thorsten Grimm (stellv. DPolG Bundesvorsitzender) in München (v.l.n.r.)
In ganz Deutschland haben heute erneut über 3.000 Beschäftigte in Form von Protestmärschen und Kundgebungen für höhere Einkommen und moderne Rahmenbedingungen demonstriert.
"Arbeitsverdichtung trotz Personalmangel, keine Einkommenserhöhung trotz Inflation. Die Beschäftigten im öffentlichen Dienst stehen vor der unmöglichen Aufgabe, höhere Anforderungen mit weniger Ressourcen zu bewältigen“, kritisierte Rainer Nachtigall, Vorsitzender des Bayerischen Beamtenbundes (BBB), auf einer gemeinsamen Kundgebung mit der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) auf dem Odeonsplatz in München. „Doch diese massive Diskrepanz scheint in den Köpfen der Arbeitgebenden nicht zu existieren. Stattdessen zeigen sie uns seit Beginn der Verhandlungen die kalte Schulter. Wir hoffen sehr, dass sie in der dritten Verhandlungsrunde am Wochenende ein Angebot vorlegen, das den Beschäftigten die nötige Wertschätzung entgegenbringt.“ In Richtung der bayerischen Landesregierung appellierte der BBB-Chef, sich für seine Beschäftigten stark zu machen: „Bayern muss seiner Vorreiterrolle, die es im Beamtenrecht innehat, auch hier im Tarifbereich gerecht werden und innerhalb der Tarifgemeinschaft deutscher Länder auf einen angemessenen Abschluss hinwirken!“
In Hamburg hatte die DPolG Hamburg zu einem Warnstreik vor dem Hamburger Polizeipräsidium aufgerufen. Diesem Aufruf folgten rund 350 tarifbeschäftigte Kolleginnen und Kollegen der Polizei Hamburg und dem Landesbetrieb Verkehr, sowie die „Abschieber“ des Amtes für Migration, um ihren Unmut über den aktuellen Stand der Tarifverhandlungen kundzutun. Der Landesvorsitzende der DPolG Hamburg, Thomas Jungfer, mahnte einen Abschluss am kommenden Wochenende an, andernfalls seien die tarifbeschäftigten Mitglieder bereit, wochenlang in den Erzwingungsstreik zu treten. Auch in Dessau machten Beschäftigte aus verschiedenen Gewerkschaften lautstark ihre Forderungen deutlich: 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr, forderten sie bei der Aktion.