Lagebild zur Organisierten Kriminalität 2021
DPolG: Druck auf OK-Strukturen weiter erhöhen
Die Organisierte Kriminalität in Deutschland weist für 2021 erneut erschreckende Tendenzen auf. Die Zahl der OK-Verfahren stieg um 17 Prozent auf 696 Verfahren. Die Anzahl der Tatverdächtigen um fast 15 Prozent auf 7.503. Bei ihnen stellt die Polizei einen steigenden Trend hin zu bewaffneten Tatverdächtigen fest. Immer öfter bedienen sich OK-Banden Mitteln von Gewalt- und Einschüchterungshandlungen, die auch im öffentlichen Raum ausgetragen werden.
DPolG Bundesvorsitzender Rainer Wendt: „Rauschgifthandel, Wirtschaftskriminalität und Eigentumskriminalität durchdringen mehr und mehr unsere Gesellschaft. Wir müssen deshalb alle Anstrengungen unternehmen, um Organisierte Kriminalität wirksam zu bekämpfen. Da kriminelle Banden überwiegend verschlüsselt kommunizieren, braucht die Polizei grundsätzlich die Möglichkeit der Online-Durchsuchung und Quellen-TKÜ.
Es muss mehr Investitionen in Analysesoftware für die Polizei geben. BKA-Präsident Holger Münch hat recht mit der Aussage, die Sicherheitsbehörden müssen in der Lage sein, große Datenmengen schnell und sicher auszuwerten, um Schwerpunkte und Zusammenhänge bundesweit und grenzübergreifend agierender Täterbanden schneller zu erkennen und zu bekämpfen.“
Polizeiarbeit braucht neben ausreichendem Personal und moderner Technik immer auch die notwendigen gesetzlichen Bestimmungen, um tätig werden zu können. Die politischen Diskussionen über Eingriffsbefugnisse sind häufig ideologisch geprägt und von einem tiefen Misstrauen in die Sicherheitsbehörden bestimmt. Bei den Grünen und Linken habe ich bald jede Hoffnung verloren, aber die FDP muss jetzt endlich begreifen, dass die Polizei unsere Freiheit schützt, es sind die Kriminellen, die die Bürgerrechte gefährden!“
WELT-Interview mit dem DPolG Bundesvorsitzenden