Künstliche Intelligenz im öffentlichen Raum
EUROFEDOP-Tagung in Tallin
Der DPolG Bundesvorsitzende und Präsident der Europäischen Polizei Union (EPU), Rainer Wendt, sprach heute in Tallinn vor Kolleginnen und Kollegen der Europäischen Föderation der Öffentlich Beschäftigten (EUROFEDOP) zum Thema „Künstliche Intelligenz im öffentlichen Raum“:
"Wir haben als Gewerkschaften und als Gesellschaft insgesamt im Umgang mit den Möglichkeiten von Künstlicher Intelligenz (KI) eine große Verantwortung. So hilfreich es sein mag, lernende Systeme zu entwickeln und die Möglichkeiten rascher und zuverlässiger Verarbeitung zur besseren Erkenntnisgewinnung zu nutzen, dürfen wir die Gefahren für die Belegschaften nicht aus dem Blick verlieren.
KI kann in richtiger Anwendung segensreiche Dienste leisten, aber in falschen Händen verheerende Dinge tun, unsere Freiheit und unsere Selbstbestimmung zerstören. Deshalb darf sie nie in die Hände radikaler Kräfte gelangen!
Wer KI nutzen will, um Totalüberwachung zu installieren, gläserne Beschäftigte oder technikbasierte Ausbeutung von Dienstkräften voranzutreiben, wird auf den Widerstand starker Gewerkschaften überall in Europa treffen!
KI ist nicht intelligent, sondern täuscht menschliche Intelligenz nur vor. Das „ethische Dilemma“ zwischen technikbasierter oder menschlicher Entscheidung muss letztlich zugunsten des gesunden Menschenverstandes entschieden werden, egal ob im Operationssaal, im Cockpit, im Gerichtssaal oder im Führungsstab einer polizeilichen Einsatzleitung.
Die Institutionen der EU haben die Pflicht, ihre Gesetzgebung zu schärfen und auf ihre Durchsetzung zu achten. Die kommenden Wahlen sind deshalb auch für öffentlich Beschäftigte von herausragender Befeutung."