Solingen
"Der Einsatz moderner Videotechnik muss obligatorisch sein"
Nach dem tödlichen Messerangriff bei einem Stadtfest in Solingen wurde der mutmaßliche Täter gefasst. Eine polizeiliche Videoüberwachung des Stadtfestes fand mangels Hinweisen auf eine Gefährdung nicht statt.
Die Deutsche Polizeigewerkschaft kritisiert dies ausdrücklich. Der DPolG-Bundesvorsitzende Rainer Wendt sagte der WELT AM SONNTAG:
„Der Einsatz moderner Videotechnik muss bei größeren Veranstaltungen wie solchen Volksfesten obligatorisch sein. Es kann nicht sein, dass die Polizei nach solchen Anschlägen im Dunkeln tappt und auf zufällige Aufnahmen von Zeugen angewiesen ist. In einer solchen Zeit anhaltender Anschläge und Gewaltverbrechen darf es jedenfalls keine ideologische Zurückhaltung geben, wo es notwendig ist, Täterhinweise zu erlangen, wenn die Tat an sich schon so schwer zu verhindern ist, wenn überhaupt.
Moderne, KI-unterstützte Videotechnik kann nicht nur den Täter identifizieren, sondern mit Gesichtserkennung die Fluchtpunkte anzeigen, dokumentieren und die rasche Festnahme möglich machen. Erfolgreiche Fahndung und konsequente Strafverfolgung sind wichtiges Element guter Gefahrensbwehr. Deutschland muss endlich aus dem Status der Betroffenheitsstarre in die aktive Terrorbekämpfung wechseln.“