Wie bekämpft man am besten psychische und physische Gewalt am Arbeitsplatz?
Darüber wurde in der Frauenpolitischen Fachtagung „Hinsehen, Einschreiten, Vorbeugen – Null Toleranz bei sexueller Belästigung, Gewalt und Mobbing“ am 14. Juni 2023 im dbb-Forum in Berlin mit Expertinnen, unter ihnen Familienministerin Lisa Paus diskutiert. Seitens der DPolG haben Angelique Yumusak als Bundesfrauenbeauftragte, Daniela Peetz als Vorstandsmitglied und Sabine Schumann als Mitglied des Geschäftsführendes Vorstandes der dbb bundesfrauenvertretung teilgenommen.
In ihrer Rede machte die Familienministerin deutlich:
„Schutz und Unterstützung sowie das Recht auf einen Arbeitsplatz ohne sexuelle Belästigung, Diskriminierung und Gewalt – das gilt für alle. Und klar ist zugleich: Der öffentliche Dienst muss Vorbild im Kampf gegen sexuelle Belästigung sein.“
Die Arbeitgebenden sind gesetzlich verpflichtet, die erforderlichen Maßnahmen zum Schutz vor Benachteiligung zu treffen und gegen sexuelle Belästigung, Gewalt und Mobbing am Arbeitsplatz vorzugehen. Eine Herausforderung ist, dass im öffentlichen Dienst häufig keine Beschwerdestellen eingerichtet bzw. die Beschäftigten über die Existenz oft nicht informiert sind. Und selbst wenn es eine gibt, trauen sich Betroffene häufig nicht, auf diese zuzugehen, weil sie den Personen aufgrund der Amtsstellung kein Vertrauen entgegenbringen oder aber für sich selbst negative Konsequenzen befürchten.
In der Fishbowl-Debatte am Nachmittag wurde über Konzepte und Maßnahmen für den Schutz am Arbeitsplatz diskutiert. Eingebracht wurden viele persönliche Erfahrungen zum Umgang mit Mobbing und sexueller Belästigung. Neben den Herausforderungen wurden aber auch die Erfolge bei der Prävention, Aufklärung und Bekämpfung von Übergriffen mit den Expertinnen erörtert. Den freien Stuhl in der Expertenrunde nutzte unsere Bundesfrauenbeauftragte Angelique Yumusak “Betroffene von sexuellen Übergriffen, Gewalt und Mobbing vertrauen sich vor allem dann an, wenn der Leidensdruck nicht mehr zu ertragen ist. Opfer wollen im ersten Impuls das es aufhört. Die psychische Gewalt wird zu oft unterschätzt. „
Weitere Referentinnen der Tagung waren u.a., Milanie Kreutz, Vorsitzende der dbb bundesfrauenvertretung, Ferda Ataman, Unabhängige Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung und Katrin Walter, zuständige Abteilungsleiterin für den öffentlichen Dienst im Bundesinnenministerium.