Messerverbot
Der Polizei fehlt Personal für Kontrollen
Die Zahl der Messerattacken in Deutschland steigt. Innenministerin Nancy Faeser will deswegen das Waffenrecht verschärfen. "Die Polizei wird ganz sicher mit der vorhandenen Personaldecke ein generelles Messertrageverbot in der Öffentlichkeit nicht durchsetzen können", sagt Rainer Wendt, Bundesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), dem stern.
"Gesetzliche Bestimmungen dieser Art verfolgen einen generalpräventiven Zweck, nämlich über die publizierte Strafandrohung zu erreichen, dass potenzielle Täter ihr Verhalten ändern und ihr Messer zu Hause lassen. Es gibt allerdings erhebliche Zweifel daran, dass dies gelingen wird."
Grundsätzlich bewertet Wendt zwar Messerverbotszonen positiv, allerdings fehle der Polizei das Personal für Kontrollen: "Es hat sich gezeigt, dass die erleichterte Möglichkeit, derartige Kontrollen durchzuführen, den Kontrolldruck erhöht und schon nach kurzer Zeit dazu führt, dass die 'Erfolgsquote' sinkt, also weniger Messer in diesen Zonen mitgeführt werden. Doch allein im Bereich der Bahnhöfe fehlen der Bundespolizei rund 3500 Einsatzkräfte und auch die jeweilige Länderpolizei kann nur in Schwerpunktaktionen an bekannten kriminalitätsbelasteten Orten wirken."