12. April 2017

Anschlag auf BVB-Bus

DPolG: Schutzmaßnahmen bei Großveranstaltungen ausweiten

Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) hat vor vorschnellen Schlüssen aus dem Anschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund gewarnt. DPolG Bundes-vorsitzender Rainer Wendt: „Jetzt ist die Stunde sorgfältiger Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft. Für jegliche Spekulationen darf kein Platz sein. Vieles deutet jedoch auf einen gezielten Anschlag hin.“

Der Bundesvorsitzende lobte die Fußballverantwortlichen, die vorbildlich reagiert haben. „In einer solchen Ausnahmesituation haben die Verantwortlichen von Borussia Dortmund mit Augenmaß und Besonnenheit agiert. Im Stadion kamen keine Panik oder Aggressionen auf, was im Fußballbereich, der auch von Emotionen getragen wird, keine Selbstverständlichkeit ist.“

Die DPolG fordert, den Schutz von Großveranstaltungen auszuweiten. Wendt: „Der Anschlag führt uns einmal mehr vor Augen, dass es Angriffe auf unser gesellschaftliches Leben überall und zu jeder Zeit geben kann. Deshalb müssen die Einsatzkräfte bei der Polizei aufgestockt  werden, ebenso wie die Sicherheitsmaßnahmen optimiert. Dazu gehören der Ausbau der intelligenten Videoüberwachung, um auffällige Bewegungen im öffentlichen Raum frühzeitig zu erkennen sowie ein engerer Datenaustausch zwischen den Sicherheitsbehörden. Es darf nicht sein, dass die Länder untereinander brisante Sicherheitsinformationen nicht austauschen. Ebenso muss klar geregelt werden, wer bei Gefährdungen im Vorfeld letztlich notwendige Entscheidungen trifft.

Das gleiche gilt für die europäische Ebene. Die Anschläge der vergangenen Wochen – sei es in London oder Stockholm – haben gezeigt, dass Terroristen grenzüberschreitend zuschlagen. Eine Länderübergreifende Zusammenarbeit der Sicherheitsbehörden ist deshalb dringend geboten.“