22. August 2017

1. Halbjahr 2017: 6,2 % mehr Verkehrstote im Straßenverkehr

DPolG: Erschreckende Bilanz - Verkehrssicherheit ernst nehmen

Angesichts der vom Statistischen Bundesamt aktuell veröffentlichten Zahlen gewinnen die 50 Verkehrssicherheitspositionen der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) erneut an Bedeutung. 1 536 Menschen kamen in den ersten sechs Monaten des Jahres 2017 bei Verkehrsunfällen auf deutschen Straßen ums Leben. Das waren nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 90 Personen oder 6,2 % mehr als im ersten Halbjahr 2016. Dagegen ging die Zahl der Verletzten um 0,2 % auf etwa 183 900 Personen zurück. Besonders hoch war gegenüber dem Vorjahr die Zahl der Getöteten im Juni 2017, in dem 317 Personen und damit 58 Personen mehr starben als im Juni 2016 (+ 22,4 %).

Der DPolG Bundesvorsitzende Rainer Wendt sieht in den vorgestellten Zahlen eine "erschreckende Bilanz" und mahnt, Belange der Verkehrssicherheit sehr ernst zu nehmen. An dem Programm "Vision Zero" müsse trotz oder gerade in Anbetracht der jüngsten Entwicklung aber festgehalten werden, so Wendt.

Insgesamt nahm die Polizei in den ersten sechs Monaten dieses Jahres mehr Unfälle auf als im ersten Halbjahr 2016: Die Zahl der Unfälle stieg um 2,7 % auf rund 1,28 Millionen. Davon gab es bei 1,14 Millionen Unfällen ausschließlich Sachschaden (+ 3,0 %), bei 142 800 Unfällen (+ 0,1 %) kamen Personen zu Schaden.

Bezogen auf 1 Million Einwohner kamen im ersten Halbjahr 2017 durchschnittlich 19 Menschen im Straßenverkehr ums Leben. Das größte Risiko, im Straßenverkehr tödlich zu verunglücken, bestand in Brandenburg mit 29 Getöteten je 1 Million Einwohner, gefolgt von Niedersachsen und Thüringen mit jeweils 27 Verkehrstoten. Deutlich unter dem Bundesdurchschnitt lagen die Werte in den drei Stadtstaaten, die aber aufgrund ihrer Siedlungsstruktur generell niedrigere Werte aufweisen. Ebenfalls niedrig war das Risiko in Nordrhein-Westfalen mit 12 Getöteten sowie in Sachsen und Schleswig-Holstein mit jeweils 17 Verkehrstoten je 1 Million Einwohner. 

mehr (Destatis)

50 Verkehrssicherheitspositionen (DPolG)

"Vision Zero" (DVR)