Lagebild zur Organisierten Kriminalität 2022 vorgestellt
DPolG: Abschöpfen krimineller Finanzstrukturen verstärken
Die Organisierte Kriminalität in Deutschland zeigt für 2022 erneut, dass es sich um eine ernste Herausforderung handelt. Mit 696 Ermittlungsverfahren ist die Zahl zwar gegenüber dem Vorjahr leicht zurückgegangen, stagniert jedoch auf hohem Niveau. Eine Tendenz, die das Bundeskriminalamt feststellt, ist die zunehmende Gewaltbereitschaft der Kriminellen. Gefährliche und schwere Körperverletzung sind immer mehr an der Tagesordnung.
DPolG Bundesvorsitzender Rainer Wendt: „Die Organisierte Kriminalität findet nicht nur im Verborgenen statt, sie lässt mehr und mehr ihre Maske fallen und setzt auf offene Einschüchterung. Dem müssen die Sicherheitsbehörden entgegentreten, vor allem mit dem Ausbau der Ermittlungs- und Analysefähigkeiten des BKA und dem verstärkten Ermitteln und Abschöpfen krimineller Finanzstrukturen.
Ein Problem mit dem die deutschen Sicherheitsbehörden zu kämpfen haben, sind die fehlenden technischen Möglichkeiten. Da kriminelle Banden überwiegend verschlüsselt kommunizieren, braucht die Polizei grundsätzlich die Möglichkeit der Online-Durchsuchung und Quellen-TKÜ.
Wendt: „Es muss auch mehr Investitionen in Analysesoftware für die Polizei geben. Die ermittelnden Behörden müssen in die Lage versetzt werden, große Datenmengen schnell und sicher auszuwerten, um Schwerpunkte und Zusammenhänge bundesweit und grenzübergreifend agierender Täterbanden schneller zu erkennen und zu bekämpfen.“