07. November 2017

Leitartikel im Polizeispiegel

Deutschland 2017 - Knicken, Lochen, Stempeln, Abheften

Der Bericht des Sonderermittlers im Fall Amri, den der Berliner Innensenator eingesetzt hatte, war eindeutig. Alles Versager und Nichtskönner bei Polizei und Justiz, war doch klar. Die Medien überschlugen sich wieder einmal mehr, schließlich sitzen die einzigen Fachleute in Fragen der Inneren Sicherheit in Parlamenten, Ministerien und Redaktionsstuben, schreibt DPolG Bundesvorsitzender Rainer Wendt im Leitartikel des aktuellen POLIZEISPIEGEL.

Das war schon nach der Kölner Silvesternacht so, nach der Loveparade und anderen Großereignissen, in deren Verlauf Tausende Entscheidungen in Sekundenschnelle unter teilweise chaotischen Bedingungen getroffen werden mussten. Die werden dann später einzeln, in aller Seelenruhe und in Kuschelatmosphäre bei Kaffee und Gebäck, beurteilt und kritisiert. Soweit bundesdeutsche Normalität.

Fast haben wir uns schon daran gewöhnt, in den Augen mancher Teile von Öffentlichkeit und Politik ohnehin nichts wirklich richtig machen zu können. Auch andere dieser Tribunale verfolgen sehr offensichtlich einzig den Zweck, die Sicherheitsbehörden öffentlich zu demütigen und ihnen Unfähigkeit zu bescheinigen. In Hamburg konnte die CDU-Fraktion gerade noch verhindern, dass der „Sonderausschuss G-20-Gipfel“ von Linken und anderen zu einem solchen Spektakel umfunktioniert wird. 

Leitartikel